Die Schädelplatten von Ungeborenen und Säuglingen sind noch nicht knöchern miteinander verwachsen, sondern weisen an einigen Stellen Lücken auf. Eine solche Lücke wird auch als Fontanelle bezeichnet.

Meist kann man bei Säuglingen über der Stirn gut die große Fontanelle fühlen und beobachten, wie sie leicht pulsiert. Neugeborene haben insgesamt sechs Fontanellen. An diesen Stellen sind die Schädelplatten zwar noch nicht über Schädelnähte knöchern verwachsen – sie sind jedoch über ein robustes Bindegewebe verbunden, das die nicht von Knochen bedeckten Bereiche des Gehirns gut schützt. Im Lauf der ersten Monate schließen sich fünf der sechs Fontanellen, nur eine (die große Fontanelle über der Stirn) bleibt noch eine ganze Weile bestehen. Das ist wichtig, damit das Gehirn ungehindert wachsen kann – und dafür benötigt es viel Platz. Da das Gehirn von Säuglingen schnell wächst, muss auch der Schädel schnell wachsen können. Das ist nur möglich, solange die Schädelplatten nicht überall fest miteinander verbunden sind und der Schädel damit gewissermaßen flexibel bleibt. Keine Sorge: Das Bindegewebe, das die Schädelplatten verbindet, ist sehr robust. Sie können die Fontanelle ruhig vorsichtig anfassen. Sie werden dort den Puls Ihres Kindes fühlen und vermutlich auch sehen können.
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